Optilume™-Therapie bei gutartiger Prostatavergrößerung

Optilume™-Therapie bei gutartiger Prostata-vergrößerung

Gutartige Prostatavergrößerung – was ist das?

Normalerweise ist die Prostata etwa so groß wie eine Kastanie und wiegt 20 bis 25 Gramm. Die Drüse liegt unterhalb der Blase und umschließt die Harnröhre. Mit zunehmendem Alter wächst das Drüsengewebe der Prostata und sie nimmt an Größe zu. Dadurch wird die Harnröhre eingeengt und die Stärke des Harnstrahls nimmt ab. Diese Zellwucherung ist nicht bösartig und zunächst unbedenklich. Dennoch kann eine Vergrößerung der Prostata die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen und ernste Komplikationen sowie Spätfolgen nach sich ziehen.

Warum Optilume™ bei gutartiger Prostatavergrößerung?

Die Optilume™-BPH-Therapie ist eine minimalinvasive Therapie, die geringere Nebenwirkungen als klassische Therapiemethoden zeigt. Der kurze ambulante Eingriff bietet eine langanhaltende Linderung der Beschwerden beim Wasserlassen. Wir freuen uns, Ihnen die Optilume™-BPH-Therapie in unserer Praxis ab Mitte 2025 anbieten zu können.

Gut informiert durch den Begriffsdschungel

Der medizinische Fachausdruck für die gutartige Prostatavergrößerung lautet „Benignes Prostatasyndrom“ (BPS). Oft wird auch von „Benigner Prostatahyperplasie“ (BPH) gesprochen. Damit ist die Vergrößerung (Hyperplasie) der Prostata gemeint. Der Begriff „benigne“ bedeutet gutartig; gemeint ist, dass es sich dabei nicht um Prostatakrebs handelt.

Wenn die Prostata wächst

Die Größenzunahme der Prostata engt die Harnröhre ein; dabei kann es zu folgenden Beschwerden kommen:

• Obstruktive Beschwerden (Harnentleerungsprobleme): Harnstrahlabschwächung, Verlängerung der Blasenentleerungszeit, verzögerter Beginn der Blasenentleerung, Nachträufeln, Restharngefühl und Harnverhalt (totale Harnsperre).

• Irritative Beschwerden (Blasendrangbeschwerden): Häufiger Harndrang, nächtliches Wasserlassen, ständiger Harndrang, imperativer (plötzlich einschießender) Harndrang, häufiges Wasserlassen kleiner Mengen (Pollakisurie), nächtliches Wasserlassen.

Besser gut therapiert

Wird die benigne Prostatahyperplasie (BPH) nicht therapiert, kann es zu erheblichen Komplikationen kommen. Die Blase wird nur unvollständig entleert und es bilden sich Keime im Restharn, die schmerzhafte Entzündungen in Harnwegen und Blase hervorrufen. Im schlimmsten Fall kann es im fortgeschrittenen Stadium zu einem völligen Verschluss der Harnröhre kommen. Der so genannte Harnverhalt ist immer ein Notfall, der sofort behandelt werden muss, da sonst ein Harnrückstau in die Nieren mit nachfolgendem Nierenversagen auftreten kann.

Bisherige Therapieoptionen

Zu den bisher verfügbaren Behandlungsmethoden gehören Medikamente und Operationen. Beide haben Einschränkungen, Risiken und Nebenwirkungen, darunter das Risiko von Problemen mit der sexuellen Funktion nach der Operation.

Optilume™-BPH-Therapie verbindet medikamentöse und mechanische Therapie

Das sogenannte Optilume™-BPH-Kathetersystem bietet eine neue Art der minimalinvasiven Behandlung mit einem doppelten (medikamentösen und mechanischen) Wirkmechanismus. Beim Optilume™-BPH-Verfahren wird zunächst ein unbeschichteter Ballonkatheter verwendet, um die durch die Prostata eingeengte Harnröhre zu erweitern. Ein zweiter Ballon, der mit dem Medikament Paclitaxel beschichtet ist, wird dann eingesetzt, um die entstandene Erweiterung dauerhaft zu festigen.

Der Optilume™-Katheter erweitert die Harnröhre im Bereich der Prostata wirkungsvoll und schonend.

Warum Optilume™ bei gutartiger Prostatavergrößerung?

Die Zulassungsstudie zur Optilume™-BPH-Methode zeigte bei den Teilnehmern eine sofortige und anhaltende Verbesserung der Miktionsbeschwerden sowie eine deutliche Verbesserung des Harnstrahls bei gleichzeitigem Erhalt der erektilen Funktion. Des Weiteren wird auch die Ejakulation nach der Operation nicht beeinträchtigt.

Wie läuft die Optilume™-BPH-Therapie ab?

Rechnen Sie mit bis zwei Stunden Zeitaufwand in unserer Praxis. Der ambulante Eingriff dauert in der Regel ca. 15 Minuten und erfolgt unter einer kurzen Narkose. Bei der Optilume™-BPH-Therapie wird ein kleiner, medikamentenbeschichteter Ballon über die Harnröhre direkt in die Prostata eingeführt und aufgeblasen. Dieses Vorgehen erzeugt kleine Risse im Prostatagewebe, was die Aufnahme des Medikaments Paclitaxel in das Gewebe optimiert.

Der Optilume™-Doppelballon-Katheter zur Therapie der benignen Prostatahyperplasie (gutartige Prostatavergrößerung)

Für wen ist die Optilume™-BPH-Therapie geeignet?

  • Für Patienten mit einer benignen Prostatahyperplasie mit einer Größe der Prostata von 20 bis 80 ml und erhöhtem Leidensdruck.
  • Für Patienten, bei denen der Erhalt des Samenergusses und der erektilen Funktion wichtig ist.
  • Für Patienten, die sich ein minimalinvasives und risikoarmes Verfahren und eine ambulante Therapie wünschen.
  • Für Patienten, welche keine Prostatamedikamente dauerhaft einnehmen möchten.
  • Für Patienten vor oder nach Bestrahlung eines Prostatakarzinoms beim Vorhandensein einer obstruktiven Miktion.

Welche Voruntersuchungen sind notwendig?

  • Aktuelles Labor inklusive Gerinnung, aktuelle Medikation, aktuelle Urinkultur

  • Diagnostischen Zystoskopie (Blasenspiegelung

  • Transrektaler Ultraschall (TRUS) zwecks Bestimmung der Prostatagröße und korrekter Auswahl des Prostataballons

  • Uroflowmetrie

Was muss ich nach der Behandlung beachten?

Eine Krankschreibung ist in der Regel für eine Woche zu empfehlen. Nach körperlicher Schonung von 10 Tagen können Sie alle Alltagsaktivitäten wieder aufnehmen. Da das Medikament Paclitaxel auch in die Samenflüssigkeit gelangt, ist bis zu drei Monate die Verwendung von Kondomen erforderlich.

Welche Risiken können bei der Optilume™-BPH-Therapie auftreten?

Die Risiken bei der Behandlung mit Optilume™-BPH sind in der Regel gering. Bei einigen Patienten kann es während des Eingriffs zu Schmerzen oder Unwohlsein kommen. Typisch sind ein Brennen in der Harnröhre und eine verstärkte Miktionsfrequenz sowie vermehrter Harndrang. Auch leichte Blutungen (Hämaturie) sind für einige Tage nach dem Eingriff normal. In seltenen Fällen kann es zu einer Harnwegsinfektion kommen. Interventionsbedürftige Komplikationen wie starke Blutungen sowie das Auftreten einer akuten Harnverhalts sind laut aktueller Studienlage selten.

 

Sie wüssten gerne mehr darüber? Weitere Informationen erhalten Sie unter:

optilume@urologie-mannheim.info

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