Interstitielle Zystitis / chronisches Beckenschmerzsyndrom

Schmerz, lass nach: Interstitielle Zystitis (IC) / chronisches Beckenschmerzsyndrom (CPPS)

Schmerz, lass nach: Interstitielle Zystitis (IC) / chronisches Beckenschmerz-syndrom (CPPS)

Unter dem Begriff Interstitielle Zystitis (IC) oder chronisches Beckenschmerzsyndrom (CPPS) wird eine in der Entstehung letztlich ungeklärte Erkrankung der Blase verstanden. Die Interstitielle Zystitis zählt zu den so genannten seltenen Erkrankungen. Sie ist schwer zu diagnostizieren und wird oft erst nach Jahren erkannt. Diese chronische, nicht-bakterielle Entzündung der Harnblasenwand kann in jedem Lebensalter auftreten; Frauen betrifft sie etwa neunmal häufiger als Männer. Da die Diagnose schwierig zu stellen ist und es viele Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen gibt, haben die Betroffenen oft einen langen Leidensweg mit vielen Arztbesuchen hinter sich. Dabei ist eine frühe Diagnose für den weiteren Krankheitsverlauf wichtig!

Welche Ursachen hat die Interstitielle Cystitis (IC)?

Was genau die Ursache für die Erkrankung ist, ist wissenschaftlich noch nicht 100%ig geklärt. Es werden viele unterschiedliche Ursachen für diese Erkrankung angenommen, am wahrscheinlichsten ist aber eine defekte Schutzschicht der Blaseninnenwand. Die IC ist durch starke, meist brennende oder stechende Schmerzen im Bereich der Harnblase, Harnröhre und der Becken-/Unterbauchregion gekennzeichnet. Hinzu kommen ein ständiger, nicht unterdrückbarer Harndrang und kleine Harnvolumen. Toilettengänge bis zu 50-60 mal am Tag sind keine Seltenheit. Oft werden diese Beschwerden zunächst als Blasenentzündung gedeutet. Die Problematik führt für die Betroffenen zu massiven Einschränkungen im Alltag und zu Problemen im Beruf und auch in der Partnerschaft.

Und die Therapie?

Zur Behandlung dieser chronisch schmerzhaften Erkrankung der Blase stehen uns in der Praxis folgende Therapieoptionen zur Verfügung:

• EMDA®-Therapie

• Botox®-Therapie

• Instillationstherapie mit einer speziellen Heillösung

• Stoßwellentherapie

Zwar ist diese Krankheit nicht heilbar, aber es gibt unterschiedliche Therapiemöglichkeiten. In der Regel lässt sich die Krankheit durch die Kombination verschiedener Medikamente und Therapieformen gut einstellen.

Medikamentengabe ohne EMDA®-Therapie: Die Medikamente durchdringen die Blasenwand nicht.

EMDA®-Therapie

Mit Hilfe eines elektrischen Feldes bringen wir über einen Elektrodenkatheter eine Kombination von Medikamenten in die Blasenwand ein. Die Wirkung der Medikamente richtet sich gezielt gegen die Schmerzen und die chronische Entzündung der Blasenwand.

Nach Ablauf der elektrischen Behandlung besteht darüber hinaus die Möglichkeit, die Blase zu dehnen, um ihr Fassungsvermögen zu vergrößern. Hierbei wird über den schon liegenden Katheter sterile Kochsalzlösung in die Blase gefüllt. Anschließend wird die Blase über den Katheter geleert und die Menge der abgelassenen Flüssigkeit gemessen. Die ersten drei Behandlungen werden zeitlich genau festgelegt: Nach der ersten Behandlung folgt die zweite Behandlung zwei Wochen später. Vier Wochen nach der zweiten folgt eine dritte Behandlung. Je nach Behandlungserfolg werden weitere Therapieeinheiten notwendig, wobei versucht werden sollte, die zeitlichen Intervalle zu verlängern.

Medikamentengabe mit EMDA®-Therapie: Die Medikamente dringen tief in das Blasengewebe ein.

Wie läuft die EMDA®-Therapie ab?


Therapie-Ansatz

BOTOX®-Therapie

In vielen Fällen kann auch Botox® helfen. Lokal in die Blase eingebracht kann es die Beschwerden in den meisten Fällen praktisch nebenwirkungsfrei lindern. In diesem Fall wird Botox® mit einer feinen Nadel an mehreren Stellen direkt in den Blasenmuskel eingebracht. Der ambulante Eingriff dauert etwa 10 Minuten. Wir bieten ihn sowohl in Dämmerschlafnarkose sowie in örtlicher Betäubung ohne Narkose an. Die Wirkung der Behandlung tritt meist am Folgetag ein.

Instillationstherapie mit einer speziellen Heillösung

Instillations-therapie mit einer speziellen Heillösung

Eine häufige Ursache für die Interstitielle Zystitis (IC) ist ein Defekt der GAG-Schicht in der Blase. Die GAG-Schicht kleidet die Harnblase aus und bildet einen Schutzfilm zwischen Urin und Blasengewebe – so wird verhindert, dass Bakterien und andere aggressive Stoffe aus dem Urin in die Blasenwand eindringen. Ist die GAG-Schicht der Blase nicht intakt, ist die körpereigene Schutzfunktion außer Kraft gesetzt. Reizstoffe aus dem Urin können in die Blasenwand eindringen, Reizungen und Entzündungen sind die Folge. Defekte in der GAG-Schicht sind kein Schicksal, mit dem Sie leben müssen! Eine Behandlung mit natürlichem GAG-Ersatz regeneriert den körpereigenen Schutzmechanismus und hilft ihm, seine Barrierefunktion wieder aufzunehmen.

Stoßwellentherapie

Stoßwellen-therapie

Die langjährige Erforschung und Entwicklung neuer Stoßwellenformen machen es nun möglich, auch Blasengewebe zu behandeln. In den letzten Jahren wurden auch Studien zur Behandlung der Interstitiellen Zystitis/ des Blasenschmerzsyndroms mit Stoßwellen publiziert. In allen Studien nach erfolgter Behandlung mit Stoßwellen kam es zu einer Schmerzreduktion im Bereich der Blase/des Beckens, Verbesserung der Miktionsbeschwerden und der Lebensqualität.

Sie wüssten gerne mehr darüber? Weitere Informationen erhalten Sie unter:

emda@urologie-mannheim.info

Wir freuen uns, von Ihnen zu hören!